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Parathormon (PTH)

SI-EINHEITEN

KONVENTIONELLE EINHEITEN



Synonym
intakt PTH, Parathyrin
Einheiten im Messwesen
pmol/L, pg/mL, pg/dL, pg/100mL, pg%, pg/L, ng/L

Parathormon (PTH) wird in den Nebenschilddrüsen gebildet und in den Blutkreislauf sezerniert. Intaktes PTH besteht aus einer einzigen Polypeptidkette mit 84 Aminosäuren und hat ein Molekulargewicht von ca. 9500 Da.

Das biologisch aktive N‐terminale Fragment hat eine Halbwertszeit von wenigen Minuten. Ein selektives Messen des (weitgehend) intakten Parathormons ermöglicht eine direkte Erfassung der sekretorischen Aktivität der Nebenschilddrüse.

PTH bewirkt zusammen mit Vitamin D und Calcitonin die Mobilisierung von Kalzium und Phosphat aus dem Skelettsystem und steigert die Aufnahme von Kalzium im Darm sowie die Phosphatausscheidung über die Nieren. Die Konstanz des Blutkalziumspiegels wird durch das Zusammenwirken von PTH und Calcitonin gewährleistet. Hohe Kalziumkonzentrationen hemmen, niedrige fördern die PTH-Ausschüttung.

Störungen der Nebenschilddrüsenfunktion führen zu erhöhtem (Hyperkalzämie) bzw. erniedrigtem Blutkalziumspiegel (Hypokalzämie), welche durch eine Änderung der PTH-Sezernierung bedingt sind. Die Erfassung einer Nebenschilddrüsen-Unterfunktion (Hypoparathyreodismus) erfordert eine hohe Testsensitivität, um auch PTH- Spiegel erheblich unter der Norm erfassen zu können.

Eine Überfunktion der Nebenschilddrüse resultiert in vermehrter PTH- Ausschüttung (Hyperparathyreodismus). Primäre Ursachen sind Adenome der Nebenschilddrüse. Beim sekundären Hyperparathyreodismus ist der Blutkalziumspiegel infolge anderer Erkrankungen (z. B. infolge Vitamin‐D- Mangels) niedrig.

Bei der Beurteilung eines Hyperparathyreodismus kommt heute der Erfassung der PTH‐ und Kalziumkonzentrationen eine überragende Bedeutung zu.

Weiterhin ist beschrieben, dass PTH intraoperativ bei der Adenomresektion der Nebenschilddrüsen bei primärem Hyperparathyreodismus sekundärem Hyperparathyreodismus im Fall einer Niereninsuffizienz sowie bei tertiärem Hyperparathyreodismus nach einer Nierentransplantation eingesetzt wird. Da PTH eine Halbwertszeit von 3‐5 Minuten hat, kann der Chirurg aufgrund eines signifikanten Abfalls des PTH-Spiegels nach der Resektion einer bzw. mehrerer abnormaler Drüsen beurteilen, ob die Resektion vollständig war und das gesamte hyperfunktionierende parathyroide Gewebe entfernt worden ist.

Die NACB‐Richtlinien empfehlen die Entnahme von Ausgangsproben vor der OP sowie vor der Exzision der vermutlich hyperfunktionierenden Drüse. Proben für eine PTH-Bestimmung sollten 5 bzw. 10 Minuten nach der Resektion entnommen werden; Entscheidungskriterium für den chirurgischen Erfolg sollte eine Reduktion des PTH-Spiegels von > 50 % bezogen auf den höchsten Ausgangswert sein. Die Entnahme weiterer Proben kann erforderlich sein, da sich gezeigt hat, dass die Sensitivität im Laufe der Zeit zunehmen kann. Falls die PTH-Werte nicht unter die empfohlenen Werte fallen, kann das folgende Gründe haben:

1. Es ist immer noch hyperfunktionierendes Gewebe vorhanden, und weitergehende Untersuchungen sind erforderlich; dies war der Fall bei zwei Patienten mit einer fünften ektopischen Nebenschilddrüse, wo ein weiterer chirurgischer Eingriff erforderlich war; oder

2. Bei der Adenom-Mobilisierung trat eine Spitze im PTH-Spiegel auf. Intraoperative PTH-Bestimmungen erlauben eine schnelle, zuverlässige Beurteilung, ob das gesamte hyperfunktionierende parathyroide Gewebe während des chirurgischen Eingriffes entfernt worden ist.

Laborwerte rechner. Einheitenumrechner SI-konventionell / konventionell-SI.
Umrechnung Parathormon (PTH) von / in pmol/L, pg/mL, pg/dL, pg/100mL, pg%, pg/L, ng/L . Faktoren zur umrechnung von konventionellen Einheiten in SI-Einheiten. Parathormon (PTH) umrechnungstabellen.