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Insulin

SI-EINHEITEN

KONVENTIONELLE EINHEITEN



Synonym
Insulinum, Insulinhormon, Inselhormon
Einheiten im Messwesen
pmol/L, µIU/mL, mIU/L

Insulin ist ein Peptidhormon mit einem Molekulargewicht von ca. 6000 Da. Es wird von den B‐Zellen des Pankreas sezerniert und gelangt über die Pfortader und die Leber in das Kreislaufsystem. Die Freisetzung des Insulins erfolgt in der Regel pulsatil, der gleichzeitige Glukosezyklus ist dem Insulinzyklus normalerweise ca. 2 Minuten voraus.

Das Molekül besteht aus zwei Polypeptidketten, die α‐Kette mit 21 und die β‐Kette mit 30 Aminosäuren. Die Biosynthese des Hormons erfolgt in den β‐Zellen der Langerhans’schen Inseln als einkettiges Prä‐Proinsulin, das sofort zu Proinsulin gespalten wird. Durch spezifische Proteasen wird Proinsulin zu Insulin und C‐Peptid gespalten und zeitgleich ins Blut abgegeben. Hierbei wird ca. die Hälfte des Insulins, aber kaum C‐Peptid in der Leber zurückgehalten. Zirkulierendes Insulin wird mit einer Halbwertszeit von 3‐5 Minuten bevorzugt in der Leber abgebaut, während die Inaktivierung bzw. Ausscheidung von Proinsulin und C‐Peptid bevorzugt in der Niere erfolgt.

Die Aminosäuresequenz des Insulins ist in der Evolution erstaunlich konstant geblieben, so dass vor der gentechnischen Entwicklung von Humaninsulin mit gutem Erfolg Schweine- und Rinderinsulin zur Behandlung des Diabetes mellitus eingesetzt werden konnten.

Die Wirkung des Insulins wird durch spezifische Rezeptoren vermittelt und besteht in erster Linie in einer Erleichterung der Zuckeraufnahme durch die Zellen der Leber, des Fettgewebes und der Muskulatur, worauf seine blutzuckersenkende Wirkung basiert.

Die Insulin-Bestimmung im Serum wird im wesentlichen bei Patienten mit Hypoglykämie-Symptomatik durchgeführt. Sie dient zur Ermittlung eines Glukose/Insulin-Quotienten sowie zur Abklärung von Fragestellungen bzgl. der Insulinsekretion, z.B. beim Tolbutamidtest, beim Glukagontest oder zur Auswertung oraler Glukosetoleranz- bzw. Hungerprovokationstests.

Obwohl die Suffizienz des Pankreas zur Insulinsynthese häufig über die Bestimmung des C‐Peptids bewertet wird, kann auch hier auf eine Bestimmung des Insulins in der Regel nicht verzichtet werden. So können z. B. durch die therapeutische Verabreichung von Insulinen nicht humanen Ursprungs anti‐Insulin-Antikörper gebildet werden. In diesem Falle gibt die Konzentration von Insulin im Serum die freie und damit biologisch wirksame Menge des Hormons wieder, während die Bestimmung des C‐Peptids die gesamte endogene Insulinsekretion des Patienten darstellt.

Eine Störung im Insulinstoffwechsel führt zu einer massiven Beeinflussung vieler metabolischer Vorgänge. Eine zu geringe Konzentration an freiem, biologisch wirksamen Insulin kann zur Ausbildung eines Diabetes mellitus führen. Ursachen hierfür können u. a. eine Zerstörung der β‐Zellen sein (Typ I), eine herabgesetzte Wirksamkeit des Insulins bzw. eine abnehmende pankreatische Synthesefähigkeit (Typ II), zirkulierende Insulin-Antikörper, verzögerte Insulinfreisetzung bzw. fehlende oder insuffiziente Insulin-Rezeptoren.

Auf der anderen Seite ist eine autonome, nicht geregelte Insulinsekretion in der Regel die Ursache für eine Hypoglykämie. Der Zustand wird durch Hemmung der Glukoneogenese ausgelöst, z.B. infolge schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz, Inselzelladenom oder Karzinom. Eine Hypoglykämie kann aber auch bewusst oder unbewusst herbeigeführt werden (Hypoglycaemia factitia).

Bei 3 % der Personen mit verminderter Glukosetoleranz verschlechtert die Stoffwechsellage in Richtung Diabetes mellitus im Laufe der Zeit. Bei einer Schwangerschaft ist eine verminderte Glukosetoleranz immer behandlungsbedürftig. Das in solchen Fällen deutlich erhöhte Mortalitätsrisiko für den Fötus macht eine intensive Überwachung erforderlich.

Laborwerte rechner. Einheitenumrechner SI-konventionell / konventionell-SI.
Umrechnung Insulin von / in pmol/L, µIU/mL, mIU/L. Faktoren zur umrechnung von konventionellen Einheiten in SI-Einheiten. Insulin umrechnungstabellen.