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ProGastrin releasing Peptide (ProGRP)

SI-EINHEITEN

KONVENTIONELLE EINHEITEN



Einheiten im Messwesen
pg/mL, pg/dL, pg/100mL, pg%, pg/L, ng/L

Dieser Test wird im Zusammenhang mit anderen klinischen Methoden als Hilfsmittel bei der Differentialdiagnose von Lungenkrebs und bei der Behandlung von Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinom verwendet. Die Ergebnisse müssen im Zusammenhang mit anderen Methoden gemäß Standardrichtlinien für klinisches Management interpretiert werden.

Das Gastrin Releasing Peptide (GPR) ist ein wichtiges Regulatormolekül, das beim Menschen in vielen physiologischen und pathophysiologischen Prozessen ein Rolle spielt. Es ist ein Darmhormon und das Pendant der Säugetiere zum Bombesin der Amphibien. Dieses wurde ursprünglich aus Schweinemagen isoliert und ist im Nervensystem sowie dem Gastrointestinaltrakt und dem Bronchialsystem von Säugetieren weit verbreitet. Das aus 148 Aminosäuren bestehende Präprotein produziert nach Teilung eines Signalpeptids das aus 27 Aminosäuren bestehende GRP und das aus 68 Aminosäuren bestehende ProGRP. Aufgrund seiner kurzen Halbwertszeit von 2 Minuten ist es nicht möglich, GRP im Blut zu messen.4 Deshalb wurde ein Test zur Bestimmung von ProGRP (31‐98), einer in 3 Splice-Varianten des humanen ProGRP übereinstimmenden carboxyterminalen Region, entwickelt. Die ProGRP (31‐98)-Bestimmung im Serum hat sich als zuverlässiger Biomarker bei Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinom (Small Cell Lung Cancer, SCLC) erwiesen. Der ProGRP Test misst ProGRP (31‐98) in Plasma und Serum. ProGRP und die Neuron-spezifische Enolase (NSE) sind zwei Moleküle, die mit neuroendokrinen Geweben und Tumoren assoziiert werden. Erhöhte ProGRP-Konzentrationen wurden bei mehreren neuroendokrinen Tumorarten nachgewiesen, zu denen das kleinzellige Bronchialkarzinom, Karzinoide, undifferenzierte großzellige Lungenkarzinome mit neuroendokrinen Merkmalen, das medulläre Schilddrüsenkarzinom und andere neuroendokrine Malignome gehören, sowie bei bestimmten Androgen-unabhängigen Prostatakarzinomen mit neuroendokrinen Merkmalen.

ProGRP bei gutartigen Erkrankungen:

In der Literatur gelten ProGRP-Serumkonzentrationen zwischen 2 und 50 pg/mL als normal. In einer Studie an Patienten mit gutartigen Erkrankungen (außer Patienten mit Niereninsuffizienz), einschließlich Lebererkrankungen, wurden jedoch in 2.5 % der Patienten abnormale ProGRP-Serumkonzentrationen von > 50 pg/mL nachgewiesen. Alle Konzentrationen lagen bei < 80 pg/mL. Die einzige Ursache für einen signifikanten Anstieg der Konzentrationen dieses Biomarkers war Nierenversagen. Erhöhte ProGRP-Konzentrationen sind hochgradig spezifisch für das Vorliegen eines SCLC. ProGRP hat sich als sensitivster Biomarker für das Vorliegen eines SCLC im Vergleich zu gutartigen Lungenerkrankungen erwiesen.

ProGRP bei Lungenkrebs

ProGRP wurde als spezifischer Biomarker für das SCLC beschrieben, aber abnormale Konzentrationen können auch bei einer kleinen Untergruppe von Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (Non-Small Cell Lung Cancer, NSCLC) auftreten. Diese Konzentrationen sind bedeutend niedriger als ProGRP-Serumkonzentrationen bei SCLC-Patienten. Die ProGRP-Serumkonzentrationen korrelieren mit dem Tumorstadium.

ProGRP bei der Differentialdiagnose von Lungenkrebs:

Hohe ProGRP-Konzentrationen (> 120 pg/mL) bei Patienten mit Bronchialkarzinom (ohne Patienten mit Niereninsuffizienz) weisen auf eine hohe SCLC-Wahrscheinlichkeit hin.

ProGRP bei Malignomen außerhalb der Lunge

Erhöhte ProGRP-Serumkonzentrationen treten vor allem bei Patienten mit einem SCLC oder einem neuroendokrinen Tumor auf. Eine erhöhte ProGRP-Konzentration bei Patienten mit gut differenzierten neuroendokrinen Tumoren weist auf einen Primärtumor in der Lunge hin und stellt einen Faktor für eine schlechte Prognose dar. Leicht erhöhte ProGRP-Serumkonzentrationen wurden bei Patienten mit anderen Malignomen ohne Vorliegen eines Nierenversagens gefunden; bei 99.7 % dieser Patienten jedoch lagen die Konzentrationen unter 100 pg/mL. Verwendete man einen Cutoff von 150 pg/mL als eines der Kriterien, konnte ProGRP die Diagnose von SCLC mit einer Sensitivität von 72.5 % vorhersagen.

ProGRP beim Monitoring von SCLC-Patienten:

Es wurde mehrfach beschrieben, dass ProGRP bei der Therapieüberwachung von SCLC-Patienten und für den Nachweis von Rezidiven hilfreich sein kann. Durch eine klinische Studie mit dem ProGRP wurde der Nutzen dieses Biomarkers für die Therapie‐ und Nachsorgekontrolle mit unterschiedlichen Therapieschemata bestätigt. ProGRP gilt beim SCLC als der Biomarker der ersten Wahl. Dies wird durch verschiedene Tatsachen unterstützt:

▪ die Sensitivität von ProGRP für ein SCLC und seine Spezifität bei anderen Malignomen,

▪ normale Werte bei gutartigen Erkrankungen (außer Nierenversagen) und

▪ das Fehlen von falsch-positiven Ergebnissen durch hämolytische Proben, sowie aufgrund der besseren Diskriminationsfähigkeit zwischen Normbereich und Werten, wie sie typischerweise bei Patienten mit SCLC auftreten.

NSE kann beim SCLC als ergänzender Biomarker herangezogen werden. Die Kombination der beiden Marker führt zu größerer Genauigkeit bei histologischer Klassifizierung, Prognosestellung und Nachsorge.Die ProGRP-Konzentration ist im Frühstadium des SCLC erhöht. Da jedoch die Inzidenz von SCLC in der allgemeinen Bevölkerung niedrig ist, wird nicht empfohlen, den Elecsys ProGRP Test in der allgemeinen Bevölkerung als Screening-Test zu verwenden.

Laborwerte rechner. Einheitenumrechner SI-konventionell / konventionell-SI.
Umrechnung ProGastrin releasing Peptide (ProGRP) von / in pg/mL, pg/dL, pg/100mL, pg%, pg/L, ng/L. Faktoren zur umrechnung von konventionellen Einheiten in SI-Einheiten. ProGastrin releasing Peptide (ProGRP) umrechnungstabellen.